Historie
Der BPW Club Kaiserslautern wurde am 12. März 2009 gegründet. Die Geschichte unseres Netzwerkes reicht jedoch viel weiter zurück …
BPW International
Die ersten Business Professional Women schlossen sich 1919 in Kentucky, USA, zusammen. Die International Federation of Business and Professional Women (BPW International) wurde 1930 im schweizerischen Genf gegründet. Gründungsländer waren neben den USA auch England, Frankreich, Italien, Kanada und Österreich.
Heute ist der BPW International mit insgesamt mehr als 30.000 Mitgliedern das weltweit größte Netzwerk für berufstätige Frauen und in über 100 Ländern vertreten, gegliedert in die fünf Regionen Afrika, Asien und Pazifik, Europa, Lateinamerika und Nordamerika.
Als Nicht-Regierungsorganisation (NGO) hat der BPW International den Beraterstatus Kategorie 1 beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen. Zudem wirkt er beratend bei einer Reihe von UN-Gremien mit: UNESCO, UNIDO, UNCTAD, UNIFEM, WHO, UNICEF, FAO, IFAD und UNO in New York, Paris, Wien und Genf sowie beim Internationalen Arbeitsamt. In all diesem Gremien ist der Verband mit ständige Vertreterinnen repräsentiert.
BPW Germany
1931 gründete Dr. Marie Munk in Berlin die Vereinigung berufstätiger Frauen, die sich 1932 der International Federation of Business and Professional Women anschloss.
1933 forderte Goebbels die Organisationen auf, in die Naziorganisationen einzutreten. Die Vereinigung berufstätiger Frauen lehnte dies ab und löste sich auf. Die Frauen blieben aber weiterhin aktiv.
1951 gründete sich der Verband unter dem Namen „Deutsche Verband Berufstätiger Frauen“ (DVBF) neu mit dem Ziel die Gleichberechtigung von Mann und Frau voranzutreiben. Die Vision: Berufstätige Frauen solidarisieren und helfen sich.
1952 organisierte der BPW „Die Woche der berufstätigen Frau“ und 1954 das erste UNO-Seminar Deutschlands. Beide Veranstaltungen klärten über die Stellung der berufstätigen Frauen auf und mahnten notwendige gesellschaftliche Veränderungen an.
1958 forderte der DVBF den Deutschen Bundestag auf, bei der Erstellung von Gesetzesvorhaben mehr die Meinung von Frauenverbänden zu berücksichtigen. Der Kontakt zwischen dem Verband und den politischen Instanzen verbesserte sich. Der Verband wurde zu zahlreichen wichtigen Besprechungen und Tagungen eingeladen.
Ende der 1960er-Jahre veröffentlichte der Verband eine Resolution mit wichtigen Forderungen:
- Abbau des konventionellen Denkens der Gesellschaft über Bildung und Berufsausbildung der Frau durch Öffentlichkeitsarbeit
- Schaffung der Voraussetzungen für eine gründliche Berufsausbildung für Mädchen
- Verbesserung der beruflichen Aufstiegschancen für Frauen
- Durchsetzung von Lohngleichheit für Männer und Frauen
- Wiedereingliederung von Frauen in den Beruf nach der Familienphase durch Fortbildungskurse
- Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung
In den 1970er-Jahren wurde der Ausbau des Bildungswesens zum vorrangigen Ziel. Der Verband kritisierte öffentlich die mangelnde Präsenz von Frauen im technisch-mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sowie das Frauenbild in Schulbüchern, Unterhaltungssendungen und in der Werbung. Gleichzeitig setzte er sich für den Ausbau von Kindertagesstätten und die Verbesserung der Ausbildung und Besoldung von Erzieherinnen ein.
In den 1980er-Jahren wurden die Aktion „Frauen steuern andere Berufe und Positionen an“ und die Briefaktion „Könnte auch eine Frau sein“ ins Leben gerufen. Der Verband organisierte die ersten Computerkurse nur für Frauen sowie erste Seminare für Rhetorik und Führung. Forderungen der 1980er waren: Die paritätische Besetzung in den Parlamenten, finanzielle Anerkennung von Familienarbeit bei der Rentenberechnung sowie die Abschaffung der Minijobs.
In den 1990er-Jahren strebte der BPW Verbesserungen auf politischer und gesetzgeberischer Ebene an. Er forderte eine Frau als Bundespräsidentin und eine weibliche EU-Kommissarin.
1996 gründete sich die BPW-Unterorganisation Young Career Women (YCW) für berufstätige Frauen bis 35, die 1999 in Young Business and Professional Women (Young BPW) umbenannt wurde.
1999 wurde der Deutsche Verband Berufstätiger Frauen in Business and Professional Women (BPW) Germany umbenannt.
2007 brachte Isinay Kemmler die „Red Purse Campaign“ aus den USA mit nach Deutschland. Daraus entstand die Kampagne „Equal Pay Day“ (www.equalpayday.de), die 2008 zum ersten Mal mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bundesweit durchgeführt wurde.
2011 war der BPW Germany einer der Hauptakteure im Engagement für die Genderquote und Mitinitiator der „Berliner Erklärung“ (www.berlinererklaerung.de).
2012 reiste der BPW Germany erstmalig als Mitglied der deutschen Bundestagsdelegation des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nach New York zur UN Frauenrechtskommission (CSW). Im gleichen Jahr wurde GE Germany (General Electric) das erste Unternehmensmitglied des BPW Germany. Gemeinsam wurden unter dem Titel „Building on Diversity“ in ganz Deutschland Trainings für Wiedereinsteigerinnen und Frauen in der Familienplanung organisiert.
2015 lud der BPW Germany zum ersten Mal gemeinsam mit einem anderen Verband, dem Bundesforum Männer, zu einer Jahrestagung ein. Das Thema: „XXY ungelöst. Zukunft 2060 – Aussichten für Männer und Frauen“.